In Drachenblut geschmiedet


Kapitel 37 - Die Auferstehung des Schreckens -



„Ich frage mich nur, warum diese eingebildete Person jetzt schon nach Kyneshain geritten ist, obwohl sie noch einige Tage Zeit hat, bis das Ereignis eintreten soll!“ Die Frau folgte ihrem Partner in sein Apartment. Kematu begann seine sieben Sachen bereit zu legen und Samara schloss währenddessen die Tür des Zimmers.

„Nun komm schon, Samara! Lass sie doch erst einmal ruhig machen, solange wir nicht wissen, was sie danach vorhat. Vielleicht verfolgt sie doch heroische Absichten und könnte uns eine große Hilfe im Kampf gegen Alduin sein!“ Dabei zog er sich nun komplett an, denn seine Müdigkeit war wie weggeblasen.

„Ich weiß nicht so recht, Delphine ist mir vollkommen suspekt. Du kannst ja recht haben in Bezug von guten und ehrbaren Absichten, aber ich spüre, da steckt noch viel mehr dahinter. Und sollte sie uns dabei erneut einen Streich spielen, dann war der Kinnhaken vorhin nicht der letzte!“ Mit verschränkten Armen lehnte sich das Drachenblut an die verschlossene Tür und schaute nachdenklich ihrem Freund zu, wie er sein Bündel schnürte.

„Hm! Aber mit Gewalt schafft man sich keine Freunde, auch wenn diese hin und wieder einmal eine Tracht Prügel verdient hätten. Und Du weißt selbst, dass wir am Anfang eines schweren Weges stehen, da können wir auf keine Hilfe verzichten, die uns angeboten wird. Klar! Wir sollten dabei stets darauf achten, dass diese Hilfen auch ernst gemeint sind und keine Hintergedanken tragen, die uns schaden könnten. Nur sind wir keine Hellseher, da sollten wir unserem gesunden Menschenverstand vertrauen!“

„Hast ja recht, mein Liebling! Nur mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass wir uns vor dieser Person in Acht nehmen sollten. In ihr steckt mehr, als sie preiszugeben bereit ist. Aber bevor wir nach Kyneshain reisen, sollten wir deinem Vater das Horn zurückbringen. Er wartet sicherlich schon sehnsüchtig darauf. Und vielleicht kennt er diese Frau. Wenn es so wäre, würde mich seine Meinung sehr interessieren!“

„Klingt nach einem Plan! Auch wenn es ein Umweg wäre, erst nach Hoch Hrothgar zu reisen. Denn Kyneshain liegt auf dem Weg und wir kommen fast daran vorbei. Der Treffpunkt liegt etwas südlich von Windhelm, musst Du wissen. Wir können auch zuerst zu meinem Vater gehen. Ja. Er erwartet wahrlich deine Rückkehr. Also entscheide Du.“

„Ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe. Arngeir weiß vielleicht etwas über Delphine. Und wir haben Zeit bis zur Auferstehung und ein Rat deines Vaters dazu wäre sehr willkommen. Wir machen zuerst die Klettertour zum „Hals der Welt“ und dann nach Kyneshain. Das schaffen wir mit Sicherheit.“

„Na dann los!“ Kematu packte sein Bündel, steckte „Langclaw“ in seine Scheide und nahm sein Turmschild auf.


Wie beim ersten Aufstieg hatte man die Pferde bei Klimmek gelassen, welcher sehr erfreut war, das Paar wiederzusehen. Auch ließ sich Samara nicht nehmen, „Schecki“ einen Besuch abzustatten. Sie hatte diesen kleinen Freund vermisst. Der alte Mann bot erneut an, seinen Pony als Lasttier bereitzustellen, was natürlich mit einem weiteren Botendienst für die Graubärte verbunden war. Beide Krieger waren damit sofort einverstanden und schlossen das selbe Abkommen der Abwicklung des Botenganges, wie beim ersten Mal. Zu dritt nahm man erneut den Aufstieg in Angriff.

Der Aufstieg war diesmal nicht verbunden mit irgendwelchen Trugbildern und spukhaften Ereignissen, was zeigte, dass in beiden Menschen der innere Friede weiterhin die Oberhand hatte. Außer ein paar Attacken von wilden Tieren oder Trollen, welcher man sich mit Leichtigkeit erwehren konnte, passierte nichts weiter. Da man in den frühen Morgenstunden aufgebrochen war, erreichte man den Gipfel nach der Mittagszeit und auch das Wetter war bis dahin mit der kleinen Gruppe gnädig gewesen. Die Sonne stand hoch am azurblauen Horizont, als man durch das stählerne Tor des Kloster schritt.

...

„Hier ist das Horn, werter Arngeir! Zwar bin ich über einen ungewöhnlichen Umstand an das Artefakt gelangt, aber es ist in einem Stück.“ kam Samara sofort auf den Punkt, nachdem man sich herzlich und respektvoll begrüßt hatte. Das Drachenblut berichtete dem Meister in kurzen Worten, wie man letztendlich an das Horn gekommen war und ließ auch die Begegnung mit Delphine nicht außer Acht. Arngeir schaute auf, blickte ungläubig zu Samara, als der den Namen hörte.

„Kennt Ihr diese Frau etwa?“ Das Drachenblut merkte sofort, das sie mit ihren Vermutungen in Bezug dieser Person richtig lag und die Graubärte von ihrer Existenz wussten.

„Habe lange nichts mehr von Ihr und den „Klingen“ gehört. Ja. Diese Drachenjägerin oder besser gesagt, die Anführerin der „Klingen“, eines Verbundes von Drachentötern, der aus der ehemaligen Akaviri-Drachenwache entstanden ist, ist mir vom Namen her bekannt, habe sie aber nie persönlich kennengelernt. Aber bevor ich Euch darüber erzähle, lasst uns zu Mittag essen! Dazu seid ihr herzlich eingeladen!“ der Meister wies beide an ihm zu folgen.

Samara schaute dabei Kematu erwartungsvoll an und er nickte ihr zustimmend zu und musste zugeben, das sie mit ihrer Ahnung, dazu seinen Vater zu befragen, voll in Schwarze getroffen hatte. Man erreichte einen mittelgroßen Raum, den man mit Fug und Recht als Esszimmer bezeichnen konnte. Ein Appetit machender Duft lag im Raum und das Paar spürten sofort die Leere im Magen und das Bedürfnis, dieses Gefühl alsbald loszuwerden. Auch saßen die anderen Meister schon an der großen Tafel und blickten auf, als Arngeir mit den beiden Kriegern eintrat. Man bot ihnen freie Plätze an, Kematus Vater nahm den Platz am Kopfende der Tafel ein und mit einer ehrwürdigen Verbeugung, forderte er alle Anwesenden auf, sich ebenfalls zu setzen. Man nahm das köstliche und deftige Mahl zu sich. Das Drachenblut konnte dabei nicht erwarten, mehr über Delphine und die „Klingen“ zu erfahren. Aber ihre Neugierde ließ sie ehrfürchtig im Hintergrund. Somit nahm man das Mahl ohne ein Gespräch zu sich. Erst als alle fertig mit dem Essen waren und die anderen Meister, außer Arngeir, den Speisesaal verließen, erlöste der alte Mann das Drachenblut von der unbändigen Neugierde und begann von der Geschichte der „Klingen“ zu erzählen:

Es begann damit, dass man etwas von einem den „Klingen“ ähnlichen Verband zur Zeit Reman Cyrodiils hörte. Dieser Verbund, welcher die Akaviri-Drachenwache genannt wurde, war so etwas wie der Vorläufer der heutigen „Klingen“. Die Drachenwache Remans hatte unter anderem den Wolkenherrscher-Tempel, der seit der Oblivionkrise das Hauptquartier der Klingen war, errichtet. Dieser Orden wurde zum ersten Mal im Zuge der Schlacht von Sancre Tor erwähnt. In dieser Schlacht dienten sie General Talos, dem späteren Kaiser Tiber Septim, als beste Soldaten und waren mitentscheidend für den Ausgang der Schlacht, nach deren Ende der General den Klingen seine Rüstung als Zeichen seines Dankes überreichte. Die Klingen errichteten zu Ehren Tiber Septims einen Schrein in Sancre Tor, in welchem die Rüstung aufgebahrt wurde. Dieser Schrein wurde zum wichtigsten Heiligtum der „Klingen“. Nach seiner Krönung zum Kaiser ernannte Tiber Septim die „Klingen“ als seine besten Krieger zur offiziellen kaiserlichen Leibgarde. Des weiteren dienten die Repräsentanten dieses Kriegerordens fortan als kaiserlicher Geheimdienst, der die "Augen und Ohren" des Kaisers in den Provinzen bildete.

Alle „Klingen“ schworen dem Kaiser als sterblichem Repräsentanten der Linie des Drachen des göttlichen Talos ewiglich zu dienen. Für eine „Klinge“ war es daher eine große Ehre, für die Sicherheit des Kaisers und seiner Familie ihr Leben zu geben, wenn es denn sein musste. Auch ging dieser Schwur über den Tod des Kaisers hinaus. Bis der neue Kaiser gekrönt wurde, erwiesen die Klingen ihrem vorigen Herren die Ehre und folgten den von ihm vor seinem Tod gegebenen Befehlen. Dieser Orden von Kriegern war einer der prestigeträchtigsten Ritterorden im gesamten Kaiserreich von Tamriel. Sie operierten sowohl im Geheimen als auch öffentlich. Jedes Kind träumte davon, einmal in der Kaiserlichen Leibgarde dienen zu dürfen. Dem Geheimdienstbereich der Klingen konnte theoretisch jeder Bürger des Kaiserreiches beitreten, solange er beziehungsweise sie dem Kaiser gegenüber loyal und gehorsam war. Im Geheimdienst dienten, im Gegensatz zur Kaiserlichen Leibgarde, in welcher nahezu ausschließlich Menschen dienten, Bürger aus allen Rassen, Schichten und Provinzen des Kaiserreiches. Dies macht es dem Orden möglich, in den Provinzen leichter und unerkannter zu operieren. Doch mit der Handlungsunfähigkeit beim Tod Kaiser Uriels VII und seiner Söhne gerieten die Klingen in Misskredit, da sie den Tod des Kaisers nicht verhindern konnten und in ihrer heiligen Pflicht versagten. Im Glauben, ihren geleisteten Schwur an ihrem Kaiser gebrochen zu haben.

Trotzdem unterstützten die „Klingen“ das Kaiserreich gegen die Thalmor. Vor dem Großen Krieg hielt man den Altmeri-Bund für die größte Bedrohung für ganz Tamriel. Damals stimmte es. Vielleicht stimmt es immer noch. Also bekämpfte dieser Orden die Altmeri im Verborgenen in ganz Tamriel. Sie dachten, mit den Thalmor hätten die „Klingen“ ein leichtes Spiel. Haben sich aber gewaltig geirrt. Während des Großen Krieges in der Vierten Ära haben die Klingen einige verheerende Aktionen gegen die Thalmor angeführt. Während des Angriffs der Thalmor auf den Wolkenherrscher-Tempel gelang einigen wenigen Klingen die Flucht. Hier im Himmelsrand fanden die wenigen Anhänger des Ordens Zuflucht im „Tempel der Himmelszuflucht“, der sich irgendwo in Reach befinden soll. Seit dem Weißgoldkonkordat im Jahre 4Ä 175 war es neben der Ächtung von Talos seitens des Altmeribundes auch ein Teil des Friedensvertrages, dass man die Verfolgung dieses Ordens anordnete. Von da an wurden die letzten Klingen von den Thalmor gejagt. Somit wurden die letzten „Klingen“ systematisch verfolgt und ausgelöscht.

Nachforschungen unsererseits zufolge sollen nur noch zwei Klingen in Himmelsrand leben. Neben dem Kampf gegen die Thalmor wurde man aber mehr zum Drachentöter, weil man die Thalmor dafür verantwortlich macht, dass die Drachen jetzt in Himmelsrand ihr Unwesen treiben. Die Klinge Delphine und der Klingen-Archivar Esbern. Delphine wurde als gefährlich eingestuft, da sie schon seit Jahren unentdeckt geblieben war. Esbern dagegen soll nach letzten Informationen gefangen genommen worden sein und die Thalmor halten ihn irgendwo fest, da der Altmeri-Bund annahm, dass er als Archivar der „Klingen“ am ehesten etwas über das Auftauchen der Drachen wissen könnte. Was aber nur zum Teil der Wahrheit entsprach. Sein Wissen ist nicht mit dem zu vergleichen, welches wir in dieser Beziehung haben. Ich hatte schon einige unangenehme Briefe von ihr erhalten, über Angelegenheiten, worüber ich im Moment noch nichts sagen darf, Drachenblut. Aber nehmt meinen Rat an, seid vorsichtig, ihre jetzigen Ansichten sind zum Teil fehlgeleitet wegen ihres Hasses auf die Thalmor und haben mittlerweile wenig mit den ehrbaren Absichten des alten Ordens der „Klingen“ zu tun!“

Mit diesem wohlgemeinten Ratschlag beendete Arngeir seine ausführliche Erklärung.


Samara nickte zustimmend: „Diesen Eindruck hatte ich seit dem Moment, als Delphine sich zu erkennen gab! Aber wie steht es mit Kyneshain, also demTreffpunkt, wo sie die nächste Auferstehung eines Drachens erwartet und Alduin der Erwecker sein würde.“

„Dazu müsst Ihr das Wesen der Drachengötter verstehen, wertes Drachenblut. Und wie der Zyklus der Drachenkriege entstand!...“ der alte Mann machte eine kleine Pause. Er stand auf und füllte seinen Gästen weiteren Obstsaft die mittlerweile leer getrunkenen Becher nach. Auch sich selbst schenkte er seinen Becher nach und trank das erfrischende Getränk in einem Zug leer. Danach begann er mit den Erklärungen über die Drachengötter:

...

„Der Aka-Tusk ist der originale Drachengott der Zeit, der vor der Trennung in seine verschiedenen heutigen Aspekte Alkosh, den khajiitischen Aspekt, der als Mischung aus Löwe und Drache dargestellt wird, Auriel beziehungsweise Auri-El, die merische, beziehungsweise elfische Version von ihm, der mit der Sonne assoziiert wird, sowie Alduin, den nordischen Aspekt, Bringer des Endes der Welt und noch in seiner Drachenform dargestellt, und schließlich die neuere Form Akatosh, geschaffen von den Marukhati-Selektiven, ebenfalls in Drachenform, dessen Sphäre die Kontinuität der Zeit ist, zudem Oberhaupt der Neun, existiert hat. Alle Gottheiten, die jeweils unterschiedliche Teile des ganzen Gottes darstellen, können jedoch vollkommen unabhängig voneinander agieren, dasselbe gilt für Drachen, die kleinere Fragmente von ihm darstellen.

Auri-El ist die vermutlich zweitälteste Version von Aka, da die Elfen bei ihrer Entstehung an seiner und Trinimacs Seite gegen Lorkhan und die Menschen kämpften, während sie aus den Ehlnofey entstanden. Er brach durch die mythopoeischen Mächte, jene Kräfte, die durch den Glauben der Menschen den Aedra ihre Macht wieder zuführen, als zweiter durch Manifestation eigener Persönlichkeit und eigener Motive vom Aka-Tusk los und wurde zum zweiten unabhängigen Aspekt nach Alduin. Auri-El wird meistens mit der Sonne, mit Licht und damit mit Aetherius assoziiert. Er verkörpert als oberste Gottheit das Streben der Elfen nach der Rückkehr zur Göttlichkeit, und damit die Feindseligkeit gegenüber der Sterblichkeit und Lorkhan, ferner auch den Menschen. Auri-El wird von den Elfen als väterliche Figur angesehen, die sie in ihrem Streben nach der Rückkehr in die Geisterwelt unterstützt. Eines seiner bekanntesten Machtsymbole ist sein Bogen, den die Schneeelfen besitzen. Dieser wurde von Ritter-Paladin Gelebor aufbewahrt. Erzkurator Vyrthur hatte zudem Kontakt mit Auri-El. Nach Akatoshs Schaffung folgte Auri-El Magnus durch die Sonne nach Aetherius, wo er weiterhin verweilt.

Alkosh ist die Version Akas der Khajiit. Er wird meistens als eine Mischung aus einem Drachen und einem Löwen dargestellt und stellt für die Khajiit ebenfalls eine Vaterfigur dar, außerdem ist er neben Azurah und Lorkhaj die höchste Gottheit. Eine seiner bekanntesten Handlungen war seine Verbannung von Pelinal Weißplanke, als dieser in Elsweyr zu viele Khajiit tötete.

Akatosh, die prominenteste Version des Drachengottes der Zeit, wurde von den Marukhati Selektiven erschaffen, als sie die elfischen Aspekte aus dem Fragment Auri-El blendeten und mit Aspekten Shors ersetzten. Seiner Erschaffung folgte ein 1008-jähriger Drachenbruch, in dem viel Geschichte verloren ging. Akatosh war keiner der originalen Aspekte des Aka-Tusks, die von den unterschiedlichen Glauben der Sterblichen, der mythopoeischen Mächte, geschaffen wurden.

Da die Menschen unter den Ayleiden deren Glauben adaptiert hatten, mitsamt dem elfischen Gott Auri-El, der schon gegen Lorkhan und die Menschen gekämpft hatte und daher gerade in Himmelsrand einen schlechten Stand hatte, gab es von Anfang an religiöse Konflikte zwischen den frühen Kaiserlichen und den Nord, für die Shor, ein Aspekt von Lorkhan, die höchste Gottheit darstellte.

Alessia, die auf die Unterstützung der Nord angewiesen war, musste dementsprechend einen Kompromiss zwischen dem alten nordischen Pantheon und dem elfischen Pantheon finden. Als Resultat erschuf sie Die Acht Göttlichen, eine Verbindung der beiden. Den höchsten Gott stellte dabei Akatosh dar, eine neue Form des Zeitgottes, die in sich den Zeitaspekt Auri-Els und den promenschlichen Aspekt Shors vereinte, dabei allerdings alles elfische aus dem Zeitgott brach. Akatosh kam durch die Forcierung der Macht des Aurbis in die Existenz, die durch den Tanz der Marukhati Selektiven katalysiert wurde. Er verbannte zudem einst, auf Bitten von St. Alessia, die Daedra-Fürsten in ihre Oblivion-Ebenen und stürzte so die Macht der Ayleiden und am Ende des Dritten Zeitalters nahm Martin Septim die Gestalt eines Avatars von Akatosh an, um Mehrunes Dagon zurück in seine Ebene zu verbannen. Nach dem Sieg verwandelt er sich in die Drachenstatue, die im Tempel des Einen in der Kaiserstadt steht.

Kommen wir letztendlich zu Alduin, der auch Weltenfresser genannt wird.

Alduin, auch bekannt als nordischer Gott der Zerstörung, ist der älteste Aspekt von Aka, der von der nordischen Kultur erschaffen wurde. Daher beansprucht er den Titel des "Erstgeborenen" von "Akatosh", wobei Alduin "Akatosh" für den sterblichen Begriff für den Aka-Tusk hält. Da der Begriff selbst viel jünger ist als er und "Erstgeboren" bedeutet, heißt das, dass er der erste Teil von ihm war, der ausbrach und eine eigene Entität wurde. Im Zuge seiner Erscheinungsformen muss dabei zwischen zwei seiner Erscheinungen beziehungsweise Existenzarten unterschieden werden:

Alduin, Gott der Endzeit, der in seiner ursprünglichen und eigentlichen Form ein Teil des großen Drachengottes der Zeit, dem Aka-Tusk, ist. Die Nord, die an der Seite Lorkhans gegen Auri-El, Trinimac und die Elfen kämpften, sahen in Aka vor allem das Ende der sterblichen Ebene Mundus, die sie als Geschenk betrachten, und gaben somit Alduin als separatem Aspekt ein Gesicht. Der Name Weltenfresser stammt von dem Mythos, er habe einen furchtbaren Feuersturm über die alte Welt gebracht und sie zerstört, um eine Neue zu schaffen. Dies trifft zu, da er jedes vorherige Kalpa beendete. Er wird daher von den Nord sowohl als Erschaffer als auch als Vollstrecker der Apokalypse angesehen.

Alduin hat zudem Mehrunes Dagon erschaffen, als dieser jenen dabei ertappte, wie er gemeinsam mit Lorkhan Stücke des jeweiligen Kalpas versteckte, sodass Alduin irgendwann platzen würde und das jeweilige Kalpa niemals enden würde. Daraufhin stieß Alduin den Geist, der fortan als Dagon bekannt sein sollte, ins Reich des Vergessens, wo er als Daedrischer Prinz der Zerstörung all jene Teile, die er gemeinsam mit Lorkhan versteckt hatte, zerstören sollte.

Alduin, ist der Herrscher der Drachen. Seine Erscheinung ist von Vulkangestein inspiriert, ähnlich dem das in den Ebenen des Reichs des Vergessens zu finden ist. Seine dunkle, bedrohliche wirkende Farbgebung und sein zerklüftetes Äußeres helfen dabei, ihn von allen anderen Drachen klar zu unterscheiden. ”

Somit ist Alduin, der oberste der Drachen, ein großer schwarzer Drache, dessen Rückkehr in den Prophezeiungen der Schriftrollen der Alten vorhergesagt wurde. Sein Sieg würde das Ende des gegenwärtigen Kalpas bedeuten.

Alduin kam nach vielen Kalpas zu der Überlegung, dass er, und nicht der Aka-Tusk, verehrt werden sollte, denn seine Macht und seine Handlungsfähigkeit sollte sich immer nur am Ende eines Kalpas manifestieren. Er manifestierte sich in fleischlicher Form, wenn auch geschwächt, so, wie Ihr ihn in Helgen zum ersten Mal gesehen hattet. Da alle Drachen kleine Teile vom Aka-Tusk sind, wurde er als einer der ihren anerkannt, da er aber einer der größten Teile Bormahus, wie die Drachen ihn nennen, war, ein eigenständiger Gott, erlangte er sofort die Herrschaft über die Drachen. Er riss den Drachenkult an sich, sodass dieser bald seinem Beispiel folgte und grausam wurde, bis er schließlich in der ersten Ära die Kontrolle über Himmelsrand gewann.

Er regierte Himmelsrand entsprechend seiner destruktiven Natur auf grausame Weise durch den Drachenkult und seine Priester, versklavte und unterdrückte die Menschen dort, und so begann sich unter den Menschen Widerstand zu bilden. Im Drachenkrieg lehnten sich die Menschen gegen ihre Drachenherren auf, und obwohl sie zahlenmäßig überlegen waren, konnten sie gegen die Drachen selbst wenig ausrichten. So verloren die Sterblichen viele große Schlachten auf grausamste Weise und tausende starben.

Die Wende für die Menschen kam mit der Intervention der Götter. Der Aka-Tusk, Bormahu, wie er von den Drachen genannt wird, dem Alduins Machthunger und sein Handeln entgegen seiner Bestimmung aufs Schwerste missfiel, schuf das erste Drachenblut Miraak, um Alduin wieder sich selbst zuzuführen und ihn zu reinzuwaschen, und Kynareth, die nach Shors Tod Patronin der Menschen war, lehrte die Menschen gemeinsam mit meinen obersten Meister den Thu'um, damit sie den Drachen Paroli bieten könnten. Die Menschen, nun angeführt von den Zungen des Nordens, insbesondere Hakon Ein-Auge, Gormlaith Golden-Griff und Felldir dem Alten, führten die Rebellion erfolgreich weiter und erlangten erste Siege.

Da Miraak schon vorher alleine eine Rebellion von Solstheim aus gestartet hatte, nachdem er herausgefunden hatte, dass er ein Drachenblut war, versuchten ihn die Anführer der menschlichen Rebellion für sich zu gewinnen. Da er aber die Herrschaft und keine Freiheit anstrebte, lehnte er ab.

So mussten sich die Helden alleine gegen Alduin stellen, der, obwohl er in seiner fleischlichen Hülle nicht annähernd so mächtig war wie als Gott der Endzeit, immer noch ein Gott war, und da noch keiner ihm bis zu diesem Zeitpunkt auch nur gefährlich werden konnte, kam Felldir die Idee, eine Schriftrolle der Alten zu benutzen, ein Artefakt, dass älter war als Alduin selbst und gegen das nicht einmal die Götter, angewandt zur rechten Zeit, etwas ausrichten können. Zwar lehnten die Anführer ein solches Vorgehen ab, da sie ohnehin schon Drachenfall hatten, aber Felldir entschied sich, sie dennoch zu benutzen, als die Entscheidungsschlacht wütete, da keiner der Helden ihn besiegen konnte. Er brach damit Alduins Halt in der Zeit und isolierte ihn so temporär von Aka und damit von der Zeit selbst, sodass er erst in der 4. Ära wiederkehren konnte.

Die Prophezeiung der Rückkehr Alduins wird auch an Alduins Mauer vorhergesagt, die geschrieben wurde, als er noch außerhalb der Zeit war. Sie befindet sich im Tempel der Himmelszuflucht in Himmelsrand, geschrieben von den alten Akaviri. Die Worte auf der Wand prophezeien die Öffnung der Tore Oblivions sowie den Bürgerkrieg in Himmelsrand nach der Ermordung des Großkönigs und die damit einhergehende Zerstörung Tamriels. Zudem wird von der Rückkehr des Drachenblutes berichtet, das am Ende in den Kampf gegen Alduin treten muss, um Tamriel vor dessen Herrschaft zu retten und so Miraaks Schicksal zu erfüllen, um Alduin wieder dem Aka-Tusk zuzuführen.“

„Aber dank Euch ist Miraak Geschichte!“ fügte er bedeutungsvoll hinzu.

„Um Himmelsrand erneut zu erobern, erweckt Alduin die vor Jahrtausenden gefallenen Drachen in ihren Drachengräbern wieder zum Leben. Zudem ist es Alduin möglich, durch ein Portal in Skuldafn nach Sovngarde zu reisen, um sich dort an den Seelen der Gefallenen zu laben und zu stärken.“

Damit beendete Arngeirseine ausführliche Erläuterung im allgemeinen Bezug der Drachengötter.

„Ja. Alduin ist derjenige, der die Macht hat, Drachen zu erwecken. Und von diesen Drachengräbern sind viele in Himmelsrand verstreut. Nicht auszudenken, wenn es ihm gelingt, alle getöteten Drachen zu erwecken und unter seine Macht zu stellen. Das muss unbedingt verhindert werden. Eure Hauptaufgabe wird neben der Vernichtung von Alduin auch das Töten dieser willenlosen Kreaturen sein. Also ist Kyneshain definitiv Eure nächste Herausforderung!“ Als Arngeir damit fertig war, blickte er das Drachenblut fordernd an und merkte, wie Samara entschlossen ihm zunickte.


„Damit ist wohl alles gesagt. Ich werde Euch auch weiterhin über Delphines Absichten unterrichten. Euren Rat betreffs ihrer Person nehme ich natürlich an und werde sie nicht aus den Augen lassen.

Kematu, falls Du mit deinem Vater auch noch reden möchtest, warte ich draußen!“ Sie verbeugte sich vor ihrem Meister und wollte den Saal verlassen. Aber ihr Freund hielt sie mit dem Ruf auf: „Warte bitte Samara, denn was ich zu sagen habe, betrifft auch Dich! Mein Vater, auch wenn wir uns noch nicht lange kennen, bitte ich um Deinen Segen, diese Frau heiraten zu dürfen!“

Arngeir und Samara schauten sich überrascht an und blickten dann gemeinsam zu Kematu.

„Ich … Ich bin jetzt aber geplättet, Liebling! Dass Du auf unerwartete und eigenartige Auftritte stehst, weiß ich ja mittlerweile, aber dieser Heiratsantrag kommt selbst für mich wie aus heiterem Himmel. Weil gefragt hast Du mich auch nicht!“ erwiderte die Frau lächelnd: „Aber wie auch immer, nein sage ich nicht!“

„Mein Sohn, dass Du Samara aufrichtig liebst, habe ich schon oft von Dir gehört und auch gespürt. Meinen Segen dafür brauchst Du aber mit Sicherheit nicht, denn Du bist alt genug zu wissen, mit wem Du zusammenleben willst. Aber trotzdem hast Du natürlich meinen Segen. Ich freue mich sehr für Euch.“.

...

„Du hättest mich trotzdem vorher fragen können. Du weißt, ich mag es nicht, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden!“ sagte Samara, als man das Kloster verließ und dabei drehte sie sich zu Kematu um. Dieser antwortete nicht, sondern nahm zärtlich ihre Hände, ging in die Knie und fragte: „Samara, meine Liebste! Möchtest Du meine Frau werden? Ich weiß, dass ich nicht perfekt bin und in vieler Hinsicht nicht der richtige Zeitpunkt ist, gerade jetzt Dir diese Frage zu stellen, aber ich weiß, dass ich Dich von ganzem Herzen liebe, dass ich mit keiner anderen Frau zusammen sein möchte. Und die Liebe ist zeitlos, unabhängig von den Umständen, die durch unser Schicksal gezeichnet sind. Ja, ich liebe Dich und das wird immer so bleiben!“ Dabei blickte der Mann fest in die Augen seiner Angebeteten.

„Ja. Ich will.“ kam es ruhig und entschlossen über ihre Lippen. Dabei zog sie ihn hoch und umarmte ihn. Beide küssten sich und kurz danach begann der Abstieg.


Es war kurz vor Mitternacht, als man wieder in Ivarstatt eintraf. Die Ansiedlung lag schon in tiefem Schlaf, abgesehen von der Wache, die aufmerksam und ruhig ihren Rundgang machte. Als man den Hof von Klimmek betrat, kam dieser aus seinen Haus und begrüßte die Spätankömmlinge freundlich.

Er nahm ihnen „Schecki“ ab, führte ihn in den Stall und schnürte die Bündel ab. Auch Kematu betrat den Stall, nahm die Bündel dem alten Mann ab und befestigte diese an ihren Pferden. Er wollte die Pferde nach draußen führen, aber Klimmek war dagegen:

„Nichts da! Ihr beide kommt erst einmal rein ins Haus, wärmt Euch auf und nehmt ein Mahl ein. Ich bestehe darauf. Er nahm die Zügel aus den Händen des Kriegers und schob ihn freundschaftlich aus dem Stall. Kematu ließ das widerstandslos und belustigt über sich ergehen. Auch Samara musste lachen, als sie die Männer sah.

„Wer kann da schon „Nein.“ sagen, wenn man so behandelt wird“, erwiderte lächelnd der jüngere Mann. Man blieb auch über Nacht im Haus des alten freundlichen Klimmek.


Am frühen Morgen machten sich beide Krieger nach Kyneshain auf. Ihr Begleiter war ein Tief, mit Dauerregen und vereinzelten starken Gewittern, was man auch als böses Omen betrachten konnte. Als man die Region von Windhelm und somit das ewige Eis erreichte, wurde aus Regenwetter ein Schneesturm. Die nasskalten Sachen, die man am Leibe trug, begannen hart zu werden und zu vereisen. Man war gezwungen in Windhelm einen Zwischenstopp zu machen, um sich von diesem unangenehmen Umstand zu befreien. Aber man hatte noch einen Tag Zeit, bis die Erweckung am Zielort stattfinden sollte.

Man ließ sich also Zeit mit dem Kleiderwechsel, und die Vorbereitungen für das Treffen mit Delphine waren schnell erledigt. Samara und Kematu entschlossen sich, nur ihre Waffen und Pelzumhänge mitzunehmen, in der Hoffnung, dass das unheimliche Ereignis, welchem sie beiwohnen mussten, nicht allzu gefährlich sein würde. Aber die Anwesenheit von Alduin machte beiden Freunden Kopfzerbrechen, da man noch nicht im Geringsten für ihn bereit war. Den Rest ihrer Sachen ließ man im „Kerzenschein“.

Als man etwas später beim Essen war, kam Quintus Navale in die Taverne und ging schnurstracks auf die beiden zu. Der ehemalige Schüler des verstorbenen Alchemisten Nurelion schaute verlegen auf Samara und sagte:

„Schön Euch wiederzusehen! Verzeiht bitte mein damaliges schroffes Auftreten im Geschäft. Aber mir ging der Tod meines Meisters ganz schön an die Nieren. Auch wenn wir wegen dieser Sache mit dem „weißen Fläschchen“ immer unterschiedlicher Meinung waren, war er doch ein sehr guter Ausbilder, den ich bis dato kennengelernt habe.“

„Schon vergessen, Quintus. Und auch verständlich. Es ist nicht leicht damit klarzukommen, wenn jemand stirbt, der wichtig im Leben ist. Und ein tödlicher Verlust eines geliebten und angesehenen Menschen ist immer schmerzhaft und unverständlich. Aber setzt Euch doch und sagt, warum Ihr hier seid.“ dabei bot sie dem Lehrling einen Platz an, den er dankend annahm.

„Ich habe Euch vorhin gesehen, als Ihr in die Taverne gegangen seid. Ich habe Neuigkeiten in Bezug des „weißen Fläschchens“. Es war doch etwas an dieser Legende wahr. Ich habe also eigene Nachforschungen betrieben und es gelang mir, die zerbrochene Phiole mit der rätselhaften Essenz zu reparieren. Nur kann ich meinen alten Meister damit nicht mehr kurieren. Deshalb möchte ich Euch dieses Fläschchen geben. Seht es als Dank an für alles, was Ihr für Nurelion getan habt. Mich erinnert diese Phiole viel zu sehr an ihm, deshalb sollt Ihr sie haben. Ihr könnt sie mit Sicherheit gut gebrauchen. Wofür auch immer. Und was ich noch fragen wollte, wie geht es Stenvar?“ Während er nach dem Befinden des Nords fragte, reichte er dem Drachenblut das „Weiße Fläschchen“.

„Ihm geht es den Umständen entsprechend gut und er ist in besten Händen. Da könnt Ihr sicher sein. Und vielen Dank für diese Phiole! Danke schön!“ Sie wusste nicht, was sie noch dazu sagen konnte.

„Dann bin ich beruhigt. Und viel Glück bei dem, was auch immer Ihr beide vorhabt. Gehabt Euch wohl!“ Damit stand er auf und verließ schnell wieder den „Kerzenschein“.

Kematu schaute etwas misstrauisch zuerst auf die Phiole und dann auf Samara.

„Für dieses kleine, merkwürdige Etwas haben wir unseren Hals riskiert? Ich will nicht wissen, was darin ist. Alchemie ist mir eh suspekt. Mehr giftiges Zeugs als einem recht ist!“

„Man weiß vorher nie, wozu man so etwas gebrauchen kann. Aber dieser Beruf ist mehr als nur Giftmischerei. Auch ich habe mittlerweile einiges gelernt, wie man Heiltränke, Salben et cetera herstellt und auch benutzt. Und viele helfen auch wirklich.“ Etwas spöttisch schaute sie dabei ihren Freund an.

„Na! Lass mich aber bloß damit außen vor...!“ Mit abwehrender Gestik stand er auf und nahm seine Waffen auf: „... Komm, wir sollten losreiten, Kyneshain wartet!“


Es begann der Abend zu dämmern. Die ersten Nordlichter erschienen am Himmel und es sollte somit eine helle Nacht werden. Ein positiver Umstand, wenn nicht diese bedrohliche Auferstehung in Aussicht stände.

Delphine stand vor einer verlassen Hütte und hatte einen ungeduldigen Ausdruck im Gesicht. Als die Klinge die beiden sah, wurde aus Ungeduld Erleichterung. Sie ging ihnen entgegen und sagte:

„Na endlich! Was hat Euch so lange aufgehalten? Kommt, wir müssen den Hügel hoch, denn da ist das Drachengrab! Ich spüre, dass es bald soweit ist!“ Mit einer fordernden Handbewegung wies sie die beiden Krieger an, ihr zu folgen.

„Warum solch eine Hektik? Und warum wir jetzt erst kommen, tut im Augenblick nichts zu Sache, besser gesagt, geht Euch das im Moment auch nicht im geringsten an!“ erwiderte Samara barsch , während sie der Frau folgte.

„Wie geheimnisvoll! Ich glaube oder denke mir, dass Ihr bei den Graubärten wart, um das Horn zurückzubringen und Ihr habt Euch sicherlich auch Erkundigungen über uns Klingen eingeholt. Wie auch immer, ist Eure Sache! Aber wir sprechen uns wieder, wenn wir auf dieses Thema in naher Zukunft stoßen werden. Für mich im Moment ist nur wichtig zu sehen, ob Ihr ein Drachenblut seid!“ Auch Delphine sprach diese Worte mit barschem Unterton aus.

„Meine Damen. Schluss jetzt! Konzentrieren wir uns darauf, warum wir hier sind. Das wird schwer genug!“ versuchte Kematu das gespannte Verhältnis zwischen diesen beiden Frauen zu entschärfen, bevor es zu eskalieren drohte. Denn er sah es trotz der beginnenden Dunkelheit an Samaras Mimik, wie es in ihr kochte.

Als man oben angelangt war, ging es auch schon los. Ein dunkler Schatten flog über sie hinweg und blieb über dem Grab hängen. Es war Alduin.

„Na sieh einer an! So sehen wir uns wieder, Drachenblut! Auch wenn es mir überhaupt nicht gefällt, warum ihr hier seid!“ schrie er die Anwesenden an.

„Also ihr seid hier, um bei einer Demonstration meiner Macht dabei zu sein. Verdammt! Wie habt ihr das herausgefunden, hä? Das passt mir überhaupt nicht! Ihr werdet mich nicht so daran hindern, mein Werk zu vollenden!“ Man konnte wahrlich sehen, wie ihm das missfiel.

Samara war sein Gebrüll leid, sie stieß „Drachenfall“ heraus, welcher aber zu schwach war und an der schwarzen Bestie abprallte. So hatte das Drachenblut noch keine Gelegenheit, es hier und jetzt zu beenden.

„Wie lächerlich doch Eure Versuche sind! Und ich habe keine Zeit, mich weiter mit Euch zu beschäftigen! Das wird mein Gehilfe erledigen, den ich jetzt rufen werde. Viel Spaß mit ihm!“ Als das letzte Wort seines wütenden Gebrülls verklungen war, schrie er die Oberfläche des Grabes an. Die dabei entstandene Druckwelle warf die drei Krieger nieder und die Erde begann zu beben.

Die Steinplatte, welche das Drachengrab bedeckte, flog auseinander, während Alduin wegflog.

„Verdammtes Mistvieh!“ schrie das Drachenblut noch hinterher, musste sich aber wie die anderen zwei Anwesenden, vor den herabfallenden Steinstücken in Sicherheit bringen, die wie Geschosse durch die Luft flogen. Hinter einem großen Felsen fand man ausreichenden Schutz. Sie spähten am Rand des Felsens vorbei und man sah, wie ein Drache, nur aus Knochen bestehend, aus dem Grab entstieg. Ein wahrer Feuersturm schoss in Richtung des großen Felsen, welcher über den riesigen Gesteinsbrocken fegte. Man ging wieder in Deckung. Dabei sagte Kematu:

„Hm! So sieht normalerweise kein Drache aus, oder? Wir haben wohl die schwarze Bestie daran gehindert, die Auferstehung und Transformation zu vollenden!“

„Dann sollten wir uns schnell um ihn kümmern. Wenn Du recht hast, konnte er vielleicht auch nicht seine vollständige Stärke entfalten. Das sollten wir ausnutzen!“ Das Drachenblut hatte kaum den letzten Satz ausgesprochen, schon stürmte Kematu mit dem Schild voraus auf den Drachen zu. Delphine wollte ihn mit Pfeil und Bogen unterstützen, aber Samara hielt sie schroff zurück:

„Auf was wollt ihr schießen? Dieses Monster besteht nur aus Luft und Knochen! Wenn Ihr uns helfen wollt, dann holt euer Schwert raus oder bleibt hier!“

„Immer habt Ihr das letzte Wort was? Aber wie auch immer! Ihr habt recht, mit dem Bogen kann ich wenig gegen diese Bestie ausrichten. Aber wie wäre es mit Frostmagie? Er scheint eine Feuerbestie zu sein, also wäre Kälte ein probates Mittel gegen ihn.“

„Das klingt schon viel besser, aber achtet darauf, wo Ihr Eure Magie hinschießt!“ Dabei sprang Samara auf und lief zum Drachen, um Kematu zu unterstützen.

„Ich hasse Besserwisser!“ sagte noch die Klinge zu sich, während sie ihre Magie zu bündeln begann. Kurz drauf schoss aus ihren Händen ein wahrer Eisturm in Richtung des Drachenkopfes, welcher wieder damit begann, seinen Gegnern mit Feuer einzuheizen. Die Elemente prallten zusammen und Delphines Kälte vermischte sich mit dem Feuer der Knochenbestie, welche dadurch entschärft wurde.

Es war ein zäher, aber insofern leichter Kampf, da die Vermutungen von Samara und Kematu zutrafen. Dieser Drache konnte, wie auch immer, seine unmenschliche Kraft nicht erreichen. Schnell ließen seine Attacken an Stärke nach und wurde mehr und mehr zurückgedrängt. Kematu nahm einen kleinen Felsen zu Hilfe und sprang in Richtung des Halses der Knochenbestie. Sein Schwert hatte er vorher weggesteckt und nahm sein Schild in beide Hände. Sein Sprung war geprägt von enormer Sprungkraft, als er über den Hals flog. Dabei sauste sein Schild nach unten und durchbrach den Halswirbel unterhalb des riesigen Schädels. Die darauf folgende Landung war hart und unkontrolliert. Er kam nicht zum Abrollen und prallte voll gegen einen Baum. Aber seine Aktion gab der Bestie den Rest. Der Schädel fiel ab und rollte den Abhang hinunter. Kurz darauf begann das, was Delphine sehen wollte. Die Seele des Drachens wich aus dem riesigen Knochenberg und ging in Samara über.


„Ihr seid wahrlich ein Drachenblut!“  konnte die Klinge nur noch stammeln.

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Lexikon-Anhang: Kalpa -Mythologie (Weltperiode, Äon, Aera - Kalpa bezeichnet die Zeit, die das Universum braucht, um zu entstehen, zu vergehen und in den Urgrund des kosmischen Ozeans, der Formlosigkeit und Undifferenziertheit ist, zurückzukehren.

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